Das Räuchern mit Duftpflanzen bewirkt nicht nur ein angenehmes Aroma, sondern nimmt auch Einfluss auf unser Wohlbefinden. Schon die alten Kulturen der Griechen, Römer und Ägypter wussten um diese Wirkung und setzten die verschiedensten Gewächse bei ihren Ritualen und Heilbehandlungen ein. Auch die Kelten und Germanen stellten mit ihren Räucherungen Kontakt zu ihren Göttern her.
Der Rauch von Duftpflanzen kann beruhigend oder anregend wirken. Er kann helfen, Blockaden zu lösen und den Menschen wieder in seine Mitte zu bringen. Auch Tiere reagieren positiv auf Räucherungen. Noch heute ist es in ländlichen Gegenden Brauch, dass die Bauern in den Raunächten, der Zeit zwischen dem 22. Dezember und dem 6. Januar, mit Gebeten und Räucherungen in ihren Häusern und Stallungen um Schutz für sich und ihre Tiere bitten.
Echter Alant (Inula helenium)
Der Name Echter Alant verweist auf Helena, Tochter des obersten olympischen Gottes Zeus, die von Paris entführt wurde und aus deren Tränen diese Pflanze entstanden sein soll. Das Gewächs erreicht eine Höhe von bis zu zwei Metern. Seine Wurzel riecht nach Bananen und getrocknet nach Veilchen. In Dänemark wird der Alant „Elfen-Ampfer“ genannt. Alant eignet sich hervorragend zum Meditieren. Er verleiht Klarheit, hilft innere Blockaden aufzulösen und trägt zur Entspannung bei.
Der früher oft als Küchengewürz verwendete Beifuß verströmt einen herben, würzigen Duft. Er gilt als Heil- und Schutzpflanze. Der Beifuß ist eine der neuen heiligen Pflanzen, die bereits im Lacnunga, einem angelsächischen Text über Kräuterheilkunde, erwähnt werden. Insbesondere der Steppen-Beifuß (Artemisia tridentata) eignet sich hervorragend für Räucherungen. Bei den nordamerikanischen Indianern ist dieses Gewächs wichtiger Bestandteil ritueller Handlungen.
Duftschafgarbe (Achillea odorata)
Die Blüten dieser bekannten Wiesenpflanze verströmen ein angenehmes Aroma. Die Duftschafgarbe fördert die Intuition und verleiht Einsicht und Weisheit.
Engelwurz (Angelica archangelica)
Der stark aromatische Engelwurz ist eine bewährte Pflanze für Schutzräucherungen.
Kampfer Eberraute (Artemisia abrotanum var. camphorata) Die Kampfer-Eberraute ähnelt in ihrem Aussehen sehr stark der Eberraute, verströmt jedoch einen strengeren, nach Kampfer duftenden Geruch. Ihr wird eine stärkende Wirkung bei Erschöpfungszuständen nachgesagt.
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Mit ihrem milden Aroma verströmt diese Pflanze Ruhe und Gelassenheit. Sie wirkt Nerven stärkend und hilft, die eigene Mitte wieder zu finden.
Salbei (Salvia officinalis)
Diese Heil- und Räucherpflanzei löst innere Blockaden, fördert die Kreativität und verleiht einen klaren Geist. Der indianische Räuchersalbei (Salvia apiana) ist die beliebteste Räucherpflanze. Salbei verströmt einen sehr aromatischen Duft. Auch eignet sich der spanische Salbei (Salvia lavendulifolia), der mit dem Küchensalbei nahe verwandt ist, jedoch ein intensiveres Aroma verströmt, hervorragend für Räucherrituale. Des Weiteren wird der afrikanische Räuchersalbei (Salvia repens var. repens) aufgrund seines sehr intensiven harzigen Aromas gerne für Räucherzeremonien verwendet.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Die Nadeln des Rosmarinstrauches ähneln denen der Fichte. Schon im alten Griechenland flochten sich Schüler und Studenten Rosmarinzweige in ihre Haare, um ihre Gedächtnisleistung zu steigern. Rosmarin belebt, vitalisiert und öffnet das Herz.
Thymian (Thymus vulgaris)
Dieses vermutlich älteste Räucherkraut (griech. Thymon = räuchern) eignet sich insbesondere für Personen, die großes Leid erfahren und das Gefühl haben, am Ende ihrer Kräfte zu sein. Thymian verleiht Mut und Kraft, insbesondere nach schweren Schicksalsschlägen wie Trennung, Tod und Trauer.
Wermut (Artemisia absinthium)
Wermut ist eines der Kräuter der Schamaninnen. Es vermittelt Lebensfreude, verhilft aber auch Sterbenden in ihrem Prozess des Loslassens. Der Provence-Wermut (Artemisia gallica) verströmt ein warmes, fast fruchtiges Aroma. Da dieses Kraut jedoch sehr stark in seiner Wirkung ist, sollte es nicht bei Menschen in außergewöhnlichen Lebensumständen wie Schock, Trauma oder Trauer angewendet werden.
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