In die Praxen kommen immer wieder Menschen, die zwar streng genommen nicht als krank einzustufen sind, die sich vor allem nicht wohl fühlen. Sie klagen über Konzentrationsmangel, Müdigkeit, Stress, Überlastung im Beruf, Schlafstörungen, geringe Widerstandskraft, sie fühlen sich einfach „nicht wohl in ihrer Haut“.

Die Antwort auf dieses allgemeine Unwohlsein ist eine unglaubliche Entwicklung des Wellness Angebotes auf allen Ebenen. Der Mensch sucht Gesundung und Heilung im ursprünglichsten Sinn. Er strebt nach einem vitalen, aktiven Leben voll Freude, Gesundheit und Entwicklung zur Persönlichkeit. Für die Beratungen hat diese Entwicklung natürlich große Bedeutung.

In der Schüßler’schen Heilweise geht es darum, jene Mineralstoffe in den Zellen aufzufüllen, welche die Stoffwechselvorgänge steuern. Dr. Schüßler bezeichnet sie als Funktionsmittel.

Nach dem Modell dieser Heilweise, werden die Mineralstoffe nicht hochdosiert eingenommen wie in der Orthomolekularen Medizin, sondern besonders stark verdünnt, in potenzierter Form zugeführt. Dr. Schüßler benützte die homöopathische Potenzierung um diese Substanzen gleichmäßig und sehr fein in einer Trägersubstanz zu verteilen.

Er selbst war es, der feststellte, dass seine „Abgekürzte Therapie“ keinesfalls der Homöopathie zuzuordnen sei, weil sein Grundgedanke eben von einer Substitution von Mineralstoffen innerhalb der Zellen ausging und deshalb kein Reiz gesetzt wird. Es werden ausschließlich Mineralstoffe zugeführt, die physiologischer Bestandteil jeder gesunden Zelle des menschlichen Körpers sind.

Kurt Hickethier, ein wichtiger Vertreter dieses Modells, hat in weiterer Folge die Anregungen Dr. Schüßlers aufgegriffen und eine systematische Mangelerkennung ausgearbeitet, die Antlitzanalyse.

Aus verschiedenen Parametern, wie Farbgebung und Glanz der Haut, Faltenbildung im Gesicht, sowie den verschiedenen Absonderungen und deren Einfärbung kann ein geschulter Mineralstoffberater nach Dr. Schüßler feststellen, welcher Mangel an Schüßler Salzen vorliegt. Länger anhaltende Mängel führen zu gesundheitlichen Problemen, schon im Vorfeld kann jedoch die Behebung eines Mangels angegangen werden. Hier ist die Beratung im Sinne einer Krankheitsvorsorge anzusetzen, man kann Schüßler Salze aber genauso erfolgreich als Therapie einsetzen und dies besonders erfolgreich mit dem Substitutions- und Regulationsmodell im Hintergrund.

Parallel dazu wurden die Schüßler Salze von Ärzten und Heilpraktikern, die sich vor allem von der homöopathischen Zubereitung leiten ließen, in deren Auslegung als homöopathische Mittel angewendet. Hier konnten sich die Schüßler Salze jedoch nicht wirklich durchsetzen, weil die überzeugenden Erfolge letztlich ausblieben. Die Trendwende der Biochemie nach Dr. Schüßler hängt zu einem Großteil damit zusammen, dass sich das Substitutionsmodell, mit der vorbeugenden Wirkung der Salze im Sinne einer Mangelbehebung, gegenüber der homöopathischen Interpretation immer mehr durchsetzt.

Die Biochemie nach Dr. Schüßler ist eine Substitionsheilweise:

Virchow: „Das Wesen der Krankheit ist die pathogen veränderte Zelle.“

Moleschott: : „Die Krankheit der Zelle entsteht durch Verlust an anorganischen Salzen (Mineralstoffen).“

Dr. Schüßler: „Dann muss die Gesundheit der Zelle und damit des Körpers entstehen durch Deckung des Verlustes.” und “Um Schaden zu verhüten und um die Mittel aufnahmefähig für die Zelle zu machen, müssen dieselben potenziert (verdünnt) werden.“

In der folgenden Reihe sollen die Schüßler Salze einzeln vorgestellt werden. Ihre Charakteristik und die entsprechenden biochemischen Zusammenhänge werden aufgezeigt.

Die 12 Schüßler Salze in einer ersten Übersicht und Charakterisierung

Nr. Bezeichnung Funktion Organ – Körperteil Wichtigste Mangelzeichen, bzw. Indikationen
Nr. 1 Calciumfluoratum Schutz, Elastizität, Spannung, Form Bindegewebe (Elastizität), Hüllen: Knochen, Aderwände, Hautoberfläche, Zahnschmelz,Sehnen, Bänder Hornhaut, Schrunden, rissige Haut, Ichthyosis, Karies, Krampfadern, Knochenauswüchse, Senk-, Spreiz- oder Knickfuß, verhärtete Knoten, Osteoporose
Nr. 2 Calciumphosphoricum Stabilität, Halt gebend, Eiweißverarbeitung, Stärkungsmittel Eiweißbildunge, Knochen, willkürliche Muskulatur, Zahnbein, Rückgrat, Blutbildung, Regulation des Hormonstoffwechsels Osteoporose, Nasenbluten, verzögerte Knochenbildung, spätes Zahnen, Haltungsschäden, Herzjagen, Nasenpolypen, Schulkopfschmerz, Schlafstörungen, hormonelle Störungen, Muskel- und Wadenkrämpfe, Verspannungen, Blutmangel, Eiweißdickleibigkeit, Abbau von Gallen-und Nierensteinen und Verkalkungen an Gelenken
Nr. 3 Ferrum phosphoricum Erste Hilfe, Transport, Sauerstofftransport Blut, Gefäßsystem, Darm, Energiehaushalt „Erste Hilfe“, Konzentrationsschwierigkeiten, niedriges Fieber (bis 38,8°) – alle beginnende Infektionskrankheiten, Eisenmangel, pulsierende, klopfende Schmerzen, Entzündungen, Antioxidans
Nr. 4 Kaliumchloratum Drüsenbetriebsstoff, Entgiftung, baut Faserstoffe auf Drüsen, Bronchien, Bindegewebeaufbau Husten (weißlich-schleimig), Besenreiser, Krampfadern, weiche Schwellungen, Hautgrieß, Warzen, reguliert die Blutviskosität, kalte Entzündungen, Bindegewebserkrankungen
Nr. 5 Kalium phosphoricum Energie, Gewebeaufbau Milz, Nerven – Myelinaufbau, Muskeln, Psyche Mundgeruch, Zahnfleischbluten, eingefallene Schläfen, Erschöpfungszustände, Nervenregeneration, Lähmungen, Hohes Fieber (über 38,8°C)
Nr. 6 Kaliumsulfuricum Abbau, Sauerstoffübertragung Bauchspeicheldrüse, Leber, Haut, Schleimhäute „Lufthunger“ – übertriebenes Bedürfnis nach frischer Luft, klebrige Schuppen auf der Haut, ockerfarbener Schleim – Katarrhe, chronische Hautkrankheiten, Diabetes, Völlegefühl
Nr. 7 Magnesium phosphoricum Antrieb, Anspannung Herz, Darm, glatte Muskulatur Krämpfe der unwillkürlichen Muskulatur, Blitzartige Schmerzen – Migräne, Koliken, Periodenkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Lampenfieber, Schlafstörungen, Knochenaufbau-Osteoporose
Nr. 8 Natriumchloratum Entgiftung, Flüssigkeits- und Wärmeregulierung Nieren, Blut, Schleimhäute, Knorpel Schnupfen (wässrig-glasklar), alle Allergien, Insektenstiche, Knorpelschäden – knackende Gelenke, trockene Schleimhäute, Regeneration und Gewebeaufbau zusammen mit Nr. 5, Wasserhaushalt (– zu wenig Durst, oder zu viel), verbessert die Präsenz, wenn zu wenig getrunken wird, Salzhunger, Bluthochdruck, Gicht und Rheuma
Nr. 9 Natriumphosphoricum Entsäuerung, Fettstoffhaushalt Magen, Gewebe, Lymphe, Säure-Basen-Balance, Akne, Mitesser, fette oder spröde bzw. gespaltene Haare, fette oder fettarme Haut, Kohlenhydratstoffwechsel – Diabetes, Fettdickleibigkeit – Adipositas, gesenkte Abwehrkraft, Wundheilungsstörungen, geschwollene Lymphknoten, zu hohe Harnsäurewerte – Rheuma und Gicht
Nr. 10 Natriumsulfuricum Entschlackung, Abtransport Leber, Galle, Dickdarm geschwollene Füße, Hände oder Augenlider, geschwollene Tränensäcke, Ulcus cruris, stinkende Winde, juckend beißende Ekzeme (Urticaria), Diabetes, schlechte Leberwerte, Colitis, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn
Nr. 11 Silicea Festigkeit, Bindegewebe Bindegewebe (Brüchigkeit), Haut, Nerven, Haare, Nägel Brüchigkeit des: Bindegewebes (-Leistenbruch, Hernien, Schwangerschaftsstreifen), der Haare (-Haarspliss), der Nägel,Reizbarkeit der Nerven: Ischias Schmerzen, Tic, Lichtempfindlichkeit, schlechte Hell-Dunkel-Adaption,Säure-Basen-Haushalt: Schweißfüße, Handschweiß, löst Harnsäureablagerungen
Nr. 12 Calciumsulfuricum Reinigung Leber und Galle, Muskeln (Herz) Macht die Wege frei: bei allen Stauungen, Kompaktierungen, Eiterungen – eitrige Angina, eitrige Bronchitis, chronische Bronchitis,

Mag. pharm. Susana Niedan-Feichtinger
Brucker Bundesstraße 25 A
A – 5700 Zell am See, Österreich
Tel.: 0043/(0)6542/55044 Fax: DW 4

E-Mail: susana.nf@schuessler-mineralstoffe.at

Vita Mag. pharm. Susana Niedan-Feichtinger
Susana Niedan-Feichtinger – Pharmazierstudium an der Universität Wien.
Seit 1987 selbständige Apothekerin im Pinzgau im Land Salzburg.
Geschäftsführerin der Adler Pharma, seit der Gründung im Jahr 2000.
2001 Gründungsmitglied der Gesellschaft für Biochemie nach Dr. Schüßler und Antlitzanalyse (GBA), stellvertretende Vorsitzende.
Seit 2005 Ausbilderin und Referentin der GBA, hält Ausbildungskurse für Mineralstoffberater und bildet Ausbilder im Rahmen der GBA aus.
Autorin zahlreicher Schüßler Fach– und Sachbücher im Haug- und Trias Verlag